König Merops · Fabel

König Merops · Fabel · Mythologie · Sternbild Adler · Aquila

»Ich muss dich doch etwas fragen«, sprach einst ein junger Adler zu einem tiefsinnigen grundgelehrten Uhu.

»Man sagt, es gäbe einen Vogel mit Namen Merops, der, wenn er in die Luft steige, mit dem Schwanz voraus und den Kopf gegen die Erde gekehrt, fliege. Ist das wirklich wahr?«

»Ei nicht doch!« antwortete der Uhu; »das ist nur eine alberne Erdichtung des Menschen.«

»Du aber möchtest wohl selbst ein solcher Merops sein, weil du nur zu gern immer gen Himmel fliegen möchtest um Beute zu jagen, ohne die Erde auch nur einen Augenblick aus dem Gesicht zu verlieren.«

Gotthold Ephraim Lessing

Der Name Merops (altgriechisch : Μέροψ ) steht für Mensch, Sterbliche oder die Stimme teilend.

Merops war in der griechischen Mythologie ein mythischer König der Meroper auf der Insel Kos, Sohn des Triopas, Gatte der Echemeia und Vater einer Tochter, die der Insel ihren Namen gab.

Als seine Frau Echemeia einst die Göttin Artemis beleidigt hatte, wurde sie lebendig in die Unterwelt verbannt. König Merops war über den Verlust seiner Frau so untröstlich, dass er sich sogar das Leben nehmen wollte.

Die Göttin Hera aber hatte Mitleid mit dem trauernden Witwer und veränderte seine Gestalt in die eines Adlers. Später stellte sie seine Gestalt auch im Nachthimmel dar, im Sternbild des Adlers (Aquila).

Der hellste Stern im Sternbild Adler (Aquila) ist Altair, welcher mit bloßem Auge sichtbar ist.

Am besten ist das Sternbild nachts im Sommer am nördlichen Horizont zu sehen, da es sich entlang der Milchstraße befindet.

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Autor: Gotthold Ephraim Lessing

Bewertung des Redakteurs:
4

Die Weisheit des Lebens besteht im Vermeiden der unwesentlichen Dinge.

Lin Yutang