Friedrich Nietzsche

Friedrich Nietzsche · Philosoph und origineller Denker

Friedrich Nietzsche wurde 1844 im preußischen Röcken geboren und galt schon in jungen Jahren als Philologe, Freigeist und Philosoph. Schopenhauers »Die Welt als Wille und Vorstellung« war ihm eine Offenbarung, die er für seine eigenen Zwecke verwendete. Er sah die Menschheit und alles Lebendige in einem ständigen Kampf um die Macht.

Nietzsche war sozusagen ein Dichter-Philosoph. Er schrieb von Übermenschen und Schlachten, litt selbst jedoch fast ständig unter gesundheitlichen Problemen wie Kopfschmerzen, Verdauungsschwierigkeiten und einer chronischen Kurzsichtigkeit.

Kurz gesagt, Nietzsche war eine recht tragische Figur. Er gab hin und wieder immer einer gewissen Wetterfühligkeit die Schuld, dass er »ein engstirniger, zurückgezogener Spezialist geworden sei und kein bedeutender, tapferer Geist«.

Andererseits erklärte Nietzsche, dass seine Krankheiten ihn langsam befreiten, indem sie ihn zwangen, nicht mehr zu lehren und zu schreiben, sondern mit seinen Gewohnheiten zu brechen und seinem Dasein als Bücherwurm ein Ende zu machen.

Nietzsches Streben war, als erklärter erster Un-Moralist alle Werte neu zu definieren, mit der Demaskierung des Christentums zu beginnen und das sogenannte »Gute« direkt in das »Schlechte« umzudeuten. Er konnte diese Aufgabe jedoch nicht abschließen. Daher gilt »Ecce Homo« auch als sein wichtigstes Werk. Nietzsche fiel 1889 dem Wahnsinn anheim.

Das Ziel der Menschheit besteht nach Nietzsche nicht in einer Strategie oder einem Prozess um die Suche nach dem größtmöglichen Glück, sondern ist in den Aktivitäten deren Elite zu finden.

Besonders bezeichnend ist seine Diskussion der Beziehung von »Herr« und »Sklave« in »Der Wille zur Macht«, wo alles Verhalten als Bestrebung Macht anzusammeln beschrieben wird.

Die logische Konsequenz seiner Theorie ist für Nietzsche der »Übermensch«, ein Individuum, das seine gesamte Macht nutzt, ohne dabei von Begriffen wie Gerechtigkeit oder Mitleid beeinflusst zu werden.

Ecce Homo

Im letzten Kapitel von »Ecce Homo«, »Warum ich ein Schicksal bin«, schreibt er:

Ich kenne mein Los. Es wird sich einmal an meinen Namen die Erinnerung an etwas Ungeheures anknüpfen – an eine Krisis, wie es keine auf Erden gab, an die tiefste Gewissenskollision, an eine Entscheidung heraufbeschworen gegen alles, was bis dahin geglaubt, gefordert oder geheiligt worden war. Ich bin kein Mensch, ich bin Dynamit.

Nietzsches Werke sind nicht unbedingt Weltliteratur, werden aber von Philosophen dennoch bewundert. Sie sind auch nicht die Quintessenz der Philosophie, doch manche Literaturkritiker halten sie dafür.

So ist es Nietzsche dennoch gelungen, sich einen Ruf als Philosoph und origineller, tiefsinniger Denker bleibend zu verschaffen.

p.s.

Und wenn man etwas genauer einen Blick auf die Gegenwart zu richten vermag, in der, so scheint es, tatsächlich eine Umkehrung vieler Werte zu beobachten ist, so beschleicht einen unweigerlich der Gedanke, dass Nietzsche mit seiner Philosophie doch mehr bewirkt haben könnte, als allgemein angenommen wird. Es bleibt im guten Sinn aber zu hoffen, dass das Erbe der Epoche der Aufklärung und der Vernunft die Oberhand behalten werden.

Friedrich Nietzsche · Philosoph und origineller Denker

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Autor: N. N.

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