Holzfäller und Hermes - Merkur · Fabel aus alter Zeit · Wahrheit

Holzfäller und Hermes-Merkur

Holzfäller und Hermes-Merkur · Fabel aus alter Zeit · Wahrheit 

Einem Holzfäller fiel die Axt in einen Fluss. Als die Strömung die Axt fort trug, setzte er sich an das Ufer und jammerte, bis Gott Merkur Mitleid bekam und zu ihm hin ging. 

Nachdem der Gott den Grund seines Weinens erfahren hatte, tauchte er zum ersten Mal in den Fluss, brachte ihm eine goldene Axt und fragte ihn, ob es seine Axt sei. Der Holzfäller aber verneinte es. 

Beim zweiten Mal holte er eine silberne Axt nach oben und fragte ihn wieder, ob er diese verloren habe. Der Holzfäller verneinte abermals. 

Merkur holte sodann beim dritten Mal seine eigene Axt. Als der Holzfäller sie erkannt hatte, schenkte Merkur ihm alle drei als Anerkennung für seine Redlichkeit. Der Mann nahm die Äxte an sich und als er zu seinen Freunden kam, erzählte er ihnen, was geschehen war.

Aber einer von ihnen wurde sehr neidisch und hatte den Wunsch, das Gleiche zu bekommen. Deshalb nahm er seine Axt und ging zu demselben Fluss. Beim Holzfällen ließ er die Axt absichtlich in die Strömung fallen, setzte sich hin und weinte. 

Als Merkur erschien und ihn fragte, was ihm geschehen sei, erwähnte er den Verlust seiner Axt. Als Merkur ihm eine goldene Axt brachte und fragte, ob er diese verloren habe, sagte er unter dem Eindruck des zu erwartenden Gewinns sogleich, dieses sei seine Axt. 

Gott Merkur aber tat ihm den Gefallen nicht, sondern gab ihm nicht einmal seine eigene Axt zurück.

Lehre: Übe Redlichkeit und die Götter werden Dich belohnen.

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Liebe heißt Bewusstsein meiner Einheit mit einem anderen.


Georg Wilhelm Friedrich Hegel