Kuschwarda Sage · Tschechien

Kuschwarda Sage · Tschechien · Böhmerwald

Strážný, bis 1955 Kunžvart, (deutsch Kuschwarda) ist eine Siedlung in Tschechien. Sie befindet sich im Okres Prachatice im Böhmerwald an der deutsch-tschechischen-Grenze.

Rings von dichtem Wald umschlossen, bot einst die Burg Freudensee dem Besitzer, einem berüchtigten Raubritter, sichere Zuflucht.

Ein breiter, mit Wasser gefüllter Schlossgraben, über den eine Hängebrücke ging, die festen Ringmauern und der stolze Bau machten die Burg fast uneinnehmbar. Auch die günstige Lage erschwerte jeden Zugang, so dass der Ritter immer dreister wurde.

Die meisten Leute fürchteten den wilden, schwarzen Mann, der nur mit einigen Dienern und Mannen einsam auf der Burg hauste. Er fröhnte hauptsächlich der Jagd und dem Raub bei reichen Nachbarn. Er beschützte die Armen und Schwachen und griff nur den Volksbedrückern und Geizhälsen in die Geldsäcke oder spielte ihnen sonst einen Streich.

Auf allen seinen Zügen begleitete ihn immer sein treuer Hund Warda, eine große wilde Dogge, die weit und breit bekannt, aber auch gefürchtet war.

Eines Tages jedoch sah der Raubritter seine Burg von den Mannen des Bischofs von Passau umzingelt. Es blieb ihm kein anderer Ausweg, entweder musste er sich der Übermacht ergeben oder sich tapfer durchschlagen.

In der Nacht versuchte er dann die Flucht und entkam glücklich mit seinem feurigen Ross dem Wall der Feinde, die ihn sofort verfolgten. Schon war er weit bis nach Böhmen gelangt, als er immer noch hörte, dass seine Verfolger ihm auf der Spur waren. Bei einem Bauern stellte er dann sein Ross in den Stall und zog schleunigst Kleider vom Landmann an.

Darauf hin floh er ein Stück in den Wald und ging dann langsam wieder den gleichen Weg zurück. So hielten ihn die Häscher für einen Bauern und fragten ihn, ob er vielleicht den Raubritter habe fliehen sehen.

Er verneinte und hielt sich durch seine Verkleidung auch schon gerettet, als plötzlich seine treue Dogge, die sich zuhause losgerissen hatte, daher gerannt kam und wie toll vor Freude an ihrem Herrn empor sprang. Um sich des Tieres zu entledigen rief er sodann: »Kusch, Warda!«

Da erkannten die Verfolger den verkleideten Raubritter und nahmen ihn fest. Die Anhänglichkeit seines treuen Hundes hatte ihn verraten und davon erhielt auch der dort entstandene Ort den Namen Kuschwarda, heute Strážný.

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Autor: Sage aus dem Böhmerwald

Bewertung des Redakteurs:
4

Jeder Tag ist ein kleines Leben, das heißt: ein zu bewältigendes Angebot und nicht ein Berg, den wir nicht übersteigen können.

Liselotte Nold