Klimawandel

Klimawandel im Lauf der Zeit

Einleitung:

Menschen verwechseln oft Ursache und Wirkung. Es scheint, als wollen sie sich immer in den Mittelpunkt allen Geschehens auf der Erde stellen. Aber genau das ist ihr großer Dünkel.

Klimawandel hat es auf der Erde schon immer gegeben und der hatte auch immer große und handfeste Auswirkungen auf die Menschen. Für viele war er sogar eine große Bedrohung für Leib und Leben.

Tatsache ist aber auch, dass der Mensch mitverantwortlich ist für den jüngsten Klimawandel, was durch einen deutlichen Anstieg der Treibhausgase sichtbar wird.

Der Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre ist eine gemessene Tatsache, die selbst Skeptiker nicht anzweifeln können. Wie außerordentlich dieser Anstieg ist, zeigt ein Vergleich von Daten aus antarktischen Eisbohrkernen mit den Daten von heute.

Klimageschichte:

Das Klima unseres Heimatplaneten hat immer wieder spektakuläre Wandlungen durchgemacht. In der Kreidezeit (vor 140 bis 65 Millionen Jahren) stapften selbst in arktischen Breiten riesige Saurier durch subtropische Vegetation, und der CO₂-Gehalt der Atmosphäre war um ein Vielfaches höher als heute.

Später kühlte sich die Erde wieder langsam ab und pendelt nun seit zwei bis drei Millionen Jahren regelmäßig zwischen Eiszeiten und Warmzeiten hin und her.

In den Eiszeiten drangen gigantische Gletscher von Norden bis weit nach Deutschland vor, und unsere Vorfahren teilten sich die eisige Steppe mit dem pelzigen Mammut.

Heute, zu Beginn der jetzigen Warmzeit, trocknet die Sahara aus und wurde zur Wüste.

Nur vor diesem Hintergrund der dramatischen Klimaveränderungen der Erdgeschichte lässt sich auch der gegenwärtige Klimawandel ganz verstehen und richtig einordnen. Sicherlich trägt der Mensch auch seinen Teil dazu bei.

Klimadefinition:

Unter Klima versteht man das Ergebnis einer einfachen Energiebilanz: Die von der Erde ins All abgestrahlte Wärmestrahlung sollte die absorbierte Sonnenstrahlung im Mittel ausgleichen. Wenn dies nicht der Fall ist, ändert sich zwangsweise das Klima.

Wird mehr absorbiert als abgestrahlt, wird das Klima immer wärmer, so lange, bis die dadurch zunehmende Wärmestrahlung die ankommende Strahlung wieder ausgleicht und sich ein neues Gleichgewicht einstellt.

Es ergibt sich somit ein einfacher Erhaltungssatz der Energie: Die auf der Erde ankommende Sonnenstrahlung abzüglich des reflektierten Anteils ist gleich der von der Erde abgestrahlten Wärmestrahlung.

Ozean und Atmosphäre verteilen dann die Wärme innerhalb dieses Klimasystems und spielen für regionales Klima eine wichtige Rolle. Die durch Pflanzen zur Photosynthese abgezweigte Energie, der Wärmefluss aus dem Erdinnern und die vom Menschen freigesetzte Verbrennungswärme kann wegen Geringfügigkeit dabei vernachlässigt werden.

Klimaveränderung:

Klimaänderungen sind die Folge von Änderungen in der Energiebilanz. Dafür gibt es drei grundsätzliche Möglichkeiten.

Erstens kann die ankommende Sonnenstrahlung durch Änderungen in der Umlaufbahn um die Sonne oder in der Sonne selbst variieren.

Zweitens kann der ins All zurückgespiegelte Anteil sich ändern. Diese Albedo beträgt im heutigen Klima etwa 30%. Sie hängt von der Bewölkung und der Helligkeit der Erdoberfläche ab, also von Eisbedeckung, Landnutzung und Verteilung der Kontinente.

Drittens wird die abgehende Wärmestrahlung durch den Gehalt der Atmosphäre an absorbierenden Gasen (Treibhausgase) und Aerosolen (Partikel in der Luft) beeinflusst.

All diese Möglichkeiten spielen beim Auf und Ab der Klimageschichte eine gewichtige Rolle. Zu unterschiedlichen Zeiten dominieren dabei auch jeweils unterschiedliche Faktoren.

Welcher Einfluss für einen Klimawandel ursächlich verantwortlich ist, muss von Fall zu Fall geprüft werden. Eine allgemeine Antwort, etwa dass generell entweder die Sonne oder das CO₂ Klimaveränderungen bestimmt, ist nicht möglich.

Zum Glück ist die Berechnung von Klimagrößen (Mittelwerten) einfacher als die gängige Wettervorhersage, denn Wetter ist stochastisch und wird stark durch Zufallsschwankungen geprägt, das Klima dagegen nicht.

Man stelle sich einen Topf mit brodelnd kochendem Wasser vor: Wettervorhersage gleicht dem Versuch zu berechnen, wo die nächste Blase aufsteigen wird. Eine Klima-Aussage wäre zum Beispiel, dass die mittlere Temperatur kochenden Wassers bei Normaldruck 100 Grad Celsius, im Gebirge auf 2500 Meter Höhe, wegen dem geringeren Luftdruck, dagegen nur 90 Grad beträgt.

Schlussfolgerung:

Der Klimawandel der letzten 6000 Jahre wurde auf der Zeitskala von Jahrtausenden stark durch die Schwankungen der Erdbahnparameter Exzentrizität, Schiefe der Erdachse und Präzession (Milankovitch-Forcing) mitbestimmt.

Das sommerliche Einstrahlungsmaximum hat sich in dieser Zeit von der Nord- auf die Südhalbkugel verlagert, was zu einer Verschiebung der Zirkulations- und Klimagürtel führte.

Anthropogene Ursachen für den Klimawandel werden erst seit jüngster Zeit mit deutlichem Anstieg der Treibhausgase sichtbar.

Klimawandel im Lauf der Zeit

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