David Hume

David Hume · Schottischer Philosoph der Aufklärung 

Wie George Berkeley schrieb auch David Hume (1711-1776) seine beiden wichtigsten Bücher »Ein Abhandlung über die menschliche Natur« und »Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand« bevor er sein 30. Lebensjahr erreichte.

Im Jahr 1744 bemühte er sich vergeblich um eine Anstellung als Universitätsprofessor und wurde darauf zuerst Lehrer eines Verrückten und später Sekretär eines Generals.

Hume bezog die Logik auf die Philosophie und musste erkennen, dass er für beides eigentlich keine Verwendung hatte. Als Erstes fiel seiner Arbeit das »Bewusstsein« oder »Das Selbst« als Entität zum Opfer.

»Das Bewusstsein bezieht sich immer auf etwas oder ist Folge eines Eindrucks wie heiß, kalt oder Ähnliches. Das Selbst ist also eine Anhäufung von Wahrnehmungen. Man kann das Selbst an sich nicht wahrnehmen, schon gar nicht bei jemand anderem.« 

Hume ging somit noch einen Schritt weiter als Berkeley, der die Abwesenheit der Materie nachzuweisen versucht hatte, indem er bewies, dass es auch keinen Geist gäbe.

Danach beschäftigte sich Hume mit dem Prinzip von Ursache und Wirkung, das Descartes als notwendige Wahrheit betrachtet hatte, und entschied, dass es nur wahrscheinliches Wissen bezeichnen konnte. 

»Wenn man eine Reihe von direkt aufeinander folgenden Ereignissen beobachtet, entsteht der Eindruck, dass ein Ereignis von dem vorhergehenden verursacht wurde. Wir können aber den Grund dieser Verknüpfung nicht genau bestimmen.«

Wenn man zum Beispiel einen Apfel isst, erwartet man einen bestimmten Geschmack. Wenn der erste Bissen etwa nach Banane schmecken würde, empfänden wir dies als ungewöhnlich.

Hume nennt so etwas »nachlässiges Denken«. Tatsächlich handelt es sich hier um einen neuen Aspekt des Induktionsproblems.

»So ist Gewohnheit die große Führerin im Menschenleben. Dieses Prinzip ist es allein, das unsere Erfahrung für uns nützlich macht und uns für die Zukunft einen ähnlichen Geschehensablauf erwarten lässt, wie jene, die sich in der Vergangenheit gezeigt haben«.

Daraus könnten wir schließen, dass alles Wissen fehlerhaft ist und wir nicht wirklich glauben können, dass alles richtig ist. Hume war aber auch ein Gentleman. 

Aus diesem Grund bot er einen Ausweg aus »Unvorsichtigkeit und Nachlässigkeit« an — wir sollten die Fehler in unseren Argumenten nicht so genau beachten und statt dessen die Vernunft anwenden, wann immer uns dies angemessen erscheint.

Die Philosophie bleibt damit lediglich ein annehmbarer Zeitvertreib, so dachte er ohnehin, und ist kein Grund dafür, unsere Überzeugungen wirklich zu ändern.

David Hume · Schottischer Philosoph der Aufklärung

Selbstbewusstsein ist etwas Gesundes, solange es andere nicht krank macht.

Ernst R. Hauschka