Apollon und Marsyas

Apollon und Marsyas · Griechische Sage · Aulos Flöte

Die Göttin Athene war stolz, weil sie die Flöte Aulos erfunden hatte. Als sie ihre Erfindung jedoch bei einem Götterbankett vorstellte, lachten Aphrodite und Hera sehr über ihr Flötenspiel und sagten, sie sei hässlich dabei anzusehen.

Athene wollte sich selbst davon überzeugen und spiegelte sich sodann beim Flötenspiel im klaren Wasser einer Quelle im Idagebirge. Als sie dabei ihren hochroten Kopf und die aufgeblasenen Backen sah, warf sie verärgert die Flöte weg und belegte in ihrem Zorn das Instrument mit einem Fluch: »Wer auch immer die Flöte findet, soll schwer bestraft werden … «

Als dann der Satyr Marsyas einmal durch die Berge wanderte, fand er zufällig diese Flöte, die auf der Erde lag. Sofort versuchte er, auf der Flöte zu spielen. Zuerst gelang es ihm nicht besonders und es ertönten nur ziemlich hässliche Töne. Aber nachdem er viele Tage lang die Kunst des Spielens geübt hatte, brachte er bereits sehr wohl klingende Melodien hervor.

Nachdem er sich durch häufiges Üben eine sehr große Fähigkeit im Flötenspielen erworben hatte, beschloss er übermütig, mit Apollon einen Wettstreit zu beginnen. Er suchte deshalb den überaus vornehmen Gott auf und sagte zu ihm: »Ich möchte gern wissen, wer von uns beiden die angenehmeren Töne auf der Flöte hervorbringen kann. Lass uns einen Wettstreit machen und um den Sieg ringen!«

Apollon antwortete ihm sodann mit sehr überheblicher Stimme: »Wer bist du denn, du Unbekannter, dass du mit mir einen solchen Wettstreit beginnen willst? Aber höre, auch wenn du ein ziemlich unbedeutender Mann bist, ich werde mit dir wetteifern. Aber nur unter einer Bedingung: Du wirst Deine Flöte spielen und ich meine Leier!«

Nachdem vom Satyr diese Bedingung angenommen worden war, wurde der Wettstreit auch gleich ausgetragen. Als Apollon merkte, dass Marsyas gar nicht spielte und sein persönlicher Sieg gar nicht mehr sicher schien, fügte er eine neue Bedingung hinzu: »Lass uns nun noch an eine schwierigere Aufgabe herantreten! Jeder soll zu seiner Spielkunst auch noch gleichzeitig ein Lied dazu singen?«

Da merkte Marsyas die schlimme List des gelehrten Gottes und war auch schon besiegt. Apollon nämlich konnte mit Leichtigkeit zur gleichen Zeit sowohl die Leier spielen als auch mit seiner Stimme dazu singen.

Der jetzt grausam lachende Gott Apollon sagte sodann zu Marsyas: »Du hast dich zu früh gefreut Satyr. Und weil du die große Frechheit hattest, mich, einen Gott, heraus zu fordern und auch noch besiegen zu wollen, hast du eine überaus schwere Strafe verdient.

Apollon band sodann den armen Satyr an einen Baum und begann ihn lebend zu häuten. Es ist bekannt, dass die Tränen des Satyrn Marsyas in den Fluss Marsyas verwandelt worden sind.

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Autor: Griechische Sage

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Gefühle kommen und gehen wie Wolken am Himmel. Das achtsame Atmen ist mein Anker im Hier und Jetzt.


Thích Nhất Hạnh