Adler und Fuchs · Aesop Fabel · Wohltäter und böse Menschen
Der Adler geriet einstens in Gefangenschaft.
Der Mann, der den Adler gefangen hatte, stutzte ihm die Flügel und hielt ihn im Haus bei seinen Hühnern.
Doch der Adler blieb stolz, einem König gleich, den man in Fesseln warf. Er mochte vor Trauer keinen Bissen Nahrung anrühren.
Schließlich kaufte ihn der Mann wieder an einen anderen. Dieser ließ dem Adler die Flügel wachsen, salbte sie mit Öl und erlaubte ihm sogar, frei herumzufliegen.
Da erhob sich der große Vogel in die Lüfte, packte mit seinen Fängen einen Hasen und brachte ihn seinem Herrn zum Geschenk.
Das sah der Fuchs und sprach zum Adler: »Nicht dem da gib, sondern dem ersten musst du deine Beute bringen! Denn dieser da ist von Natur aus gut; jenen aber musst du dir geneigt machen, dass er dir, fängt er dich ein zweites Mal, nicht wieder deine Schwingen kürzt!«
Lehre: Bei Wohltätern vergelte man Gutes mit Gutem. Böse Menschen trachte man durch Klugheit umzustimmen.
Adler und Fuchs · Aesop Fabel · Wohltäter und böse Menschen
Aufmerksamkeit ist der Stoff, aus dem das Gedächtnis besteht; und Gedächtnis ist akkumulierter Genius.
James Russell Lowell