Kupferstich Augsburg

Kupferstich Augsburg · Topographie und Geschichte

An der ehemaligen Römerstraße »Via Claudia Augusta« zwischen Dom und St. Moritz entwickelte sich im 11. Jh. eine Siedlung von Kaufleuten am Perlach.

Sie ist die Keimzelle der Bürgerstadt, die sich im Gegensatz zur Domstadt entfaltend immer mehr der Herrschaft des Bischofs entzog, um endlich selbst die Geschicke der Stadt in eigenen Hände zu nehmen.

Der Blick auf den Ludwigsplatz mit Rathaus und Perlach, nach einem Kupferstich von J. Wolff, zeigt den zentralen Abschnitt dieser Straße, die für die Geschichte Augsburgs so bedeutend ist. Im Mittelalter waren die Wirren des Investiturstreites zur Erweiterung seiner Selbstverwaltung genutzt worden.

Kaiser Lothar zerstörte die staufisch gesinnte Bürger- und Domstadt. Nach deren Wiederaufbau gab Kaiser Friedrich Barbarossa der Bürgerstadt 1156 eine Stadtrechtsurkunde, welche die Rechte des bischöflichen Stadtherren einschränkte.

Zwei Jahre später fällte er hier den für die derzeit noch unbedeutende Ortschaft München wichtigen Schiedsspruch zwischen Heinrich dem Löwen und Bischof Otto von Freising zugunsten des ersteren. Die Hochstiftsvogtei zog er an sein Haus und setzte einen königlichen Stadtvogt ein.

Diese Voraussetzungen waren dazu angetan, die Bürger in ihren Bemühungen um die Stadtherrschaft zu bestärken. Sie erzwangen sodann 1250 in einem Aufstand gegen den Bischof die zuvor angelegte Stadtbefestigung für sich und dazu das Besteuerungsrecht. Neben der Kirche St. Peter besaßen sie bald ein Rathaus und 1266 wurden erstmals der Bürgermeister und die Konsuln der Stadt erwähnt.

Als Augsburg 1316 zur unveräußerlichen Reichsstadt wurde, war damit die bischöfliche Herrschaft im Wesentlichen abgestreift.

Wenn auch in der Augsburger Bischofsresidenz von den lutherischen Reichsständen Kaiser Karl V. die »Confessio Augustana« übergeben wurde und ein Augsburger Reichstag den Religionsfrieden beschloss, in dem Katholizismus und Luthertum im ganzen Reich gleichgestellt wurden, so war die Stadt selbst an diesen Vorgängen nicht direkt beteiligt. In erster Linie hatte sie den Ausbau ihres Handels und der Wirtschaft vorangetrieben.

Nun traten die Häuser der Fugger und Welser in den Vordergrund. Auf dem Kupferhandel und die Hochfinanz, vorzüglich des Habsburger Hauses, gründete sich die Macht der Fugger. Die Welser erhielten 1528 das spanische Venezuela zugesprochen.

Die durch den 30jähren Krieg verursachten Rückschläge holte Augsburg durch den guten Ruf seiner Gewerbe bald wieder auf. Die erlangte Bedeutung als Bank- und Wechselplatz verlor es zwar an München, doch wuchs die Stadt Augsburg zu einer modernen Industriestadt weiter heran.

Kupferstich Augsburg · Topographie und Geschichte · Fugger und Welser

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Autor: N. N.

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Anne Frank