Der Pianist · Fabelvariation Europa · Wunsch und Wirklichkeit
Ein Mann wollte unbedingt ein bekannter Pianist werden, war aber zu unbegabt dazu.
Er spielte aber den ganzen Tag über auf seinem Instrument in seinem Haus und hatte dazu ein eigenes Musikzimmer eingerichtet, welches mit besonderen Wänden ausgestattet war, die die Töne excellent gut wiedergaben.
Schließlich glaubte er, ein tatsächlicher Meister seines Fachs zu sein. Er hörte sich selbst immer perfekter spielen und war mit der Zeit so von sich überzeugt, dass er glaubte, wirklich unübertrefflich zu sein.
Im Glauben dieser seiner großen Begabung drängte sich ihm folglich unweigerlich der Wunsch auf, auch öffentlich in einem Theater aufzutreten, um andere Menschen an seiner Kunst teilhaben zu lassen.
Nachdem er aber bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach Meinung der Zuhörer denkbar schlecht gespielt hatte, der fehlende Wiederhall der eigenen vier Wände war seiner Meinung nach Schuld an der ganzen Misere, wurde er vom Publikum mit lautstarken Buh- und Schimpfrufen von der Bühne verjagt.
Lehre: Talent lässt sich nicht erzwingen, Talent wird einem geschenkt und von anderen erkannt.
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Der Pianist · Fabelvariation · AVENTIN Storys
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Autor: N. N.
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Zum Bewusstsein kommen heißt: ein Gewissen bekommen, heißt wissen, was gut und böse ist.
Thomas Mann