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Verwandlung · Gisela Elsner

Verwandlung · Gisela Elsner · Kurzgeschichte

Als Triboll erwachte, saß sein Gesicht am Hinterkopf. Das gefiel Triboll.

Wenn er spazieren ging, sahen ihm die Leute nach, und Triboll freute sich darüber, weil er sehen konnte, dass ihm die Leute nachsahen.

Doch diese waren nicht dümmer als er.

Als sie bemerkten, dass Triboll zusah, wie sie ihm nachschauten, schauten sie ihm vor, und das konnte Triboll nicht mehr sehen, denn sein Gesicht saß ja am Hinterkopf.

Er glaubte deshalb, er sei wieder wie die anderen, und wollte wieder Freundschaft mit ihnen schließen.

Doch die anderen wurden böse und sagten, er sei nicht so wie sie.

Triboll hielt es für eine Lüge und empfahl ihnen, zu beichten, weil er fürchtete, sie kämen wegen ihrer Verlogenheit in die Hölle. Die anderen lachten ihn aus.

Da ging die Welt mit Triboll und den anderen unter, und Triboll kam in den Himmel.

Als er dort die anderen schon vorfand, dachte er, er sei in der Hölle, und glaubte niemandem den Himmel, denn er wusste, dass alle logen.

So blieb er seine Ewigkeit lang in der Hölle.

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Verwandlung · Gisela Elsner · Kurzgeschichte · Als Triboll erwachte, saß sein Gesicht am Hinterkopf. Das gefiel Triboll.

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Autor: Gisela Elsner

Bewertung des Redakteurs:
4

Über etwas Unvollkommenes schlechte Laune zu entwicklen und nur mürrisch darüber zu grübeln, hindert die schlechten Dinge nicht daran wieder zu passieren. Vielmehr hindert es dich daran Verbesserungen zu entwickeln und sich über schöne Dinge zu freuen.

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