Sankt Martin · Dießen am Ammersee · Geschichte · Leben

Sankt Martin · Kapelle:
Das Heimatbuch des Marktes Dießen am Ammersee von M. Aquinata Schnurer O.P., das Kapellenbuch von Prof. Dr. Wilhelm Auer und die Chronik von Pfarrer Hugo berichten über die Geschichte von der Kirche und der Kapelle von St. Martin in Hädern.

Die Kirche St. Martin in Hädern (Vogelherd), ein Kreuz mit Gedenktafel erinnert noch an sie, wurde schon im Jahr 304 n.Chr. durch einen christlichen Landpfleger aus Augsburg erbaut.

Es war die Zeit, als der Bischof Narzissus die hl. Afra in Augsburg, die Bewohner hiesiger und umliegender Gegend vom Heidentum zum christlichen Glauben bekehrte.

Als 955 die Ungarn die Kirche in St. Georg zerstörten, wurden in der uralten Pfarrkirche die Gottesdienste abgehalten. Der hl. Ulrich ließ bald darauf die baufällige Kirche neu errichten und weihte sie am 7. August 960 am Fest der hl. Afra ein.

Später übernahmen die Klostergeistlichen von St. Georg die Martinspfarre. Die schöne und uralte mit Quaderstücken festgebaute St. Martinskirche wurde von Probst Conrad II. das dritte Mal im Jahr 1334 wieder aufgebaut. 1550 wurde die Kirche erneut renoviert und stand bis zur Aufhebung des Augustiner-Chorherrn-Klosters 1804 auf festem Boden.

Während der Säkularisation stand dann die Martinskirche zum Verkauf an und wurde anschließend abgebrochen. Aus Pfarrers Hugo Chronik wird berichtet, dass ein Schäffler von St. Georgen die Kirche für 90 Gulden zum Abbruch erworben hätte.

Aus den Steinen der Martinskirche baute man dann gleichsam als Sühne für den Abriss der Kirche die St. Martinskapelle in der Burggrabenwiese.

Der Sensenschmid und Landwirt Johann Schönherr kaufte im Jahr 1834 die Burggrabenwiese mit der dazugehörigen Kapelle. Seitdem ist sie in Besitz der Familie.

Im Lauf der zeit wurde die Kapelle einige Male renoviert. Das Altarbild soll noch aus der alten Martinskirche stammen und stellt den Hl. Martin dar.

Sankt Martin · Leben:
Martin wurde 316 n.Chr. in Sabaria (Pannonien) geboren, als Sohn eines römischen Offiziers, der aus Pavia stammte und nach seinem Dienst dort angesiedelt wurde. Martin schickte er zur Ausbildung und Erziehung nach Pavia. Der Vater drängte ihn zur Offizierslaufbahn. Mit 15 Jahren gehörte Martin der gallischen Armee an und wurde bald darauf auch zum Offizier ernannt.

Auf einem Ritt zum Truppenlager in Amiens vor Paris, so wird berichtet, traf er vor den Toren der Stadt einen Bettler, der ihn um eine milde Gabe bat. Da er nichts bei sich hatte, teilte Martin kurzerhand durch einen Schwerthieb seinen weiten Offiziersmantel mit dem Bettler.

Dieses Erlebnis wirkte wohl auch in Martin nach, so dass er schließlich den Soldatendienst aufgab und sich taufen ließ.

Anschließend kehrte Martin in missionsarischem Eifer in seine Heimat zurück. Er suchte die Menschen vom christlichen Leben zu überzeugen und vom Arianismus abzubringen.

Arische Kreise jedoch vertrieben ihn und Martin zog sich auf die Insel Gallinara bei Albenga in Oberitalien zurück. Er lebte dort als Einsiedler.

Hilarius, der später zum Bischof von Portier ernannt wurde, rief Martin nach Paris zurück. Mit der Zeit folgten Martin so viele Schüler, dass er in Ligugé ein Kloster gründete.

371/372 wählten das Volk und der Klerus den inzwischen berühmt gewordenen Martin zum Bischof von Tours. Auch dort lebte er sehr bescheiden.

Martin wählte nicht das Bischofshaus zu seinem Sitz, sondern lebte mit anderen Mönchen in einfachen Hütten vor den Toren der Stadt, das heute das Kloster Marmoutier beherbergt.

30 Jahre wirkte so Martin mit voller Tatkraft und Gerechtigkeitssinn und das Volk liebte ihn. Am 8. November 397 starb Martin 80jährig in Candes und wurde am 11. November 397, dem heutigen Gedenktag des Heiligen, unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Tours beigesetzt.

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