Philosophische Kurzgeschichte · Sinnerfüllung Selbsterhaltung
Es kam der Tag, da sagte das Zündholz zur Kerze: »Ich habe den Auftrag, dich anzuzünden.«
»Oh nein«, erschrak die Kerze, »nur das nicht! Wenn ich brenne, sind meine Tage gezählt. Ich will nicht brennen und mich verzehren!«
Das Zündholz antwortete: »Aber dafür bist du doch geschaffen, deine Bestimmung zu erfüllen und Licht zu geben. Ich erfülle meine Bestimmung ohne Klage ja auch.«
Die Kerze erwiderte: »Das ist eine schöne Bestimmung und was für eine Bescherung, die mich mein Leben kostet. Ich bleibe lieber unverbraucht und lebe so weiter wie bis jetzt.«
Lehre:
Diese kurze Geschichte schildert den Konflikt zwischen Sinnerfüllung und Selbsterhaltung. Die Kerze repräsentiert den Menschen, der seine Bestimmung (Licht zu geben) erfüllen und sich dafür aufopfern soll.
Das Zündholz steht für die äußeren Einflüsse, die den Menschen zu seiner Bestimmung drängen. Die Kerze jedoch zögert, da sie in der Sinn-Erfüllung ihrem Tod entgegen sieht.
Die offene Frage ist nun, ob es besser ist, seine Bestimmung zu erfüllen und dabei zu »verbrennen (leben)«, oder aber »unerfüllt weiter zu existieren.«
Philosophische Kurzgeschichte · Sinnerfüllung und Selbsterhaltung · Story
Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben.
Katharine Hepburn