Kognitive Dissonanz · Psychologie · Gesellschaft · Paradoxie
Kognitive Dissonanz ist ein Begriff aus der Psychologie, der von Leon Festinger in den 1950er Jahren eingeführt wurde. Er beschreibt den unangenehmen psychischen Zustand, der entsteht, wenn eine Person zwei oder mehr widersprüchliche Gedanken, Überzeugungen, Werte oder Verhaltensweisen gleichzeitig hat.
Hauptmerkmale kognitiver Dissonanz:
- Wahrnehmungsverzerrung: Menschen neigen dazu, Informationen so zu interpretieren, dass sie zu ihren bestehenden Überzeugungen passen.
- Realitätsleugnung: Unangenehme Fakten werden ignoriert oder abgelehnt, um das eigene Weltbild zu schützen.
- Umdeutung von Begriffen: Konzepte werden uminterpretiert, um sie dem eigenen Narrativ anzupassen.
- Projektion: Eigene negative Gefühle oder Eigenschaften werden auf andere übertragen.
- Sprachliche Anpassung: Versuche, durch Änderung der Sprache die Deutungshoheit zu behalten.
Um diesen inneren Konflikt zu reduzieren, neigen manche Menschen auch dazu, ihre Wahrnehmung, Einstellungen oder Verhaltensweisen zu ändern, um eine Konsistenz (Kohärenz) herzustellen.
Beispiel:
Stellen Sie sich vor, eine Person raucht, obwohl sie weiß, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist. Diese Person erlebt kognitive Dissonanz, weil ihr Verhalten (Rauchen) im Widerspruch zu ihrem Wissen (Rauchen ist ungesund) steht.
Um diese Dissonanz zu reduzieren, könnte die Person:
- Ihr Verhalten ändern (mit dem Rauchen aufhören).
- Ihre Überzeugung ändern und sich einreden, dass Rauchen gar nicht so schädlich ist.
- Die Bedeutung des Widerspruchs herunterspielen und sagen, dass das Risiko von Krankheiten gering ist.
Fazit:
Kognitive Dissonanz ist ein Mechanismus, der bei allen Menschen auftreten kann, wenn sie mit widersprüchlichen Informationen konfrontiert werden. Die Art und Weise, wie Menschen damit umgehen, kann sehr unterschiedlich sein, aber es ist ein natürlicher psychologischer Prozess.
Manche Menschen verzerren auch ihre Wahrnehmung und deuten Begriffe um, nur um ihr eigenes Weltbild aufrechtzuerhalten. Die daraus resultierenden Spannungen können dann zu Wut und Aggression führen, die oft auch auf politische Gegner projiziert werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass kognitive Dissonanz nicht auf eine bestimmte politische Ausrichtung beschränkt ist, sondern bei Menschen aller ideologischen Spektren auftreten kann.
Die Überwindung kognitiver Dissonanz erfordert die Bereitschaft, das eigene Weltbild kritisch zu hinterfragen und neue Informationen objektiv zu betrachten.
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Kognitive Dissonanz ist ein Begriff aus der Psychologie, der von Leon Festinger in den 1950er Jahren eingeführt wurde. Er beschreibt den unangenehmen psychischen Zustand, der entsteht, wenn eine Person zwei oder mehr widersprüchliche Gedanken, Überzeugungen, Werte oder Verhaltensweisen gleichzeitig hat.
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Autor: N. N.
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