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Künstler auf der Fraueninsel

Künstler auf der Fraueninsel · Chiemsee Bayern

Es war im Jahr 1828, als König Ludwig von Bayern alle Künstler von Nah und Fern aufforderte, seine Residenz in München zu schmücken.

So kam es, dass an einem herrlichen Sommertag vier junge Maler ihr Bündel schnürten und auf Wanderschaft in Richtung Süden gingen, um sich durch die Vielfalt der wunderschönen Landschaft in Italien inspirieren zu lassen.

Sie zogen vorbei an der ausgedehnten Alpenkette, bis sie am Ufer eines großen Sees, dem Chiemsee standen, den zu überqueren man die abenteuerliche Fahrt auf dem damals üblichen Einbaum auf sich nehmen musste.

Die tapferen Burschen scheuten nicht davor zurück, obgleich im Westen schon dunkle Wolken ein schweres Gewitter androhten, ihr Vorhaben umzusetzen.

Eine stürmische Überfahrt erwartete sie, bis sie schließlich die rettende Fraueninsel erreichten, eine öde Insel inmitten der Wasserflut, grün bewachsen und von einem absonderlichen wildfremden Volk bewohnt.

Nichts desto trotz waren sie bald sehr angetan von der gar lieblichen Landschaft der Insel, dem eigenwilligen Menschenschlag sowie der unbeschreiblichen Stille inmitten des Chiemsees. Das war genau der richtige Platz auf Erden für ihre Arbeit.

Die vier Künstler beschlossen sodann auf der Insel zu bleiben. Ein gutes Quartier fanden sie im Gasthaus Linde. Einen ganzen Sommer lang wurden sie nicht müde ihre Eindrücke festzuhalten.

Das in so vielen Farben schimmernde Wasser des Sees, die von der Sonne glänzende Bergkette oder die Menschen, wie sie ihrer täglichen Arbeit nachgingen, faszinierte sie. Einer von ihnen, Max Haushofer, verliebte sich sogar in die älteste Wirtstochter Anna Dumbser, die er 1838 auch heiratete.

Kein Wunder, dass es ihn nicht nur einen Sommer lang auf die Insel verschlug. Er kehrte immer wieder auf das kleine Eiland zurück und ihm folgten auch immer mehr Maler, meist aus der Münchner Gilde. Für viele wurde es sogar zur festen Einrichtung, den Sommer auf der Fraueninsel im Chiemsee zu verbringen.

In den noch immer fast verlassenen Gemäuern des ehemaligen alten Klosters richteten sie sich ihre Ateliers ein und im Gasthaus Linde fanden sie Quartier.

Es muss ein gar lustiger Haufen damals gewesen sein, der wieder Leben und auch ein bisschen Wohlstand auf die Insel brachte.

Davon erzählen die Bände der Künstlerchronik. Maler wie Max Haushofer, Karl Raupp, Hermann Kaulbach, Eduard von Schleich und Wilhelm Leibl oder Dichter wie Ludwig Steub, Felix Dahn, Viktor von Scheffel, Herman Roth, Ludwig Ganghofer und Ludwig Thoma und noch viele mehr haben sich in der »Künstlerchronik vom Frauenchiemsee« verewigt.

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Autor: N. N.

Bewertung des Redakteurs:
4


Das Universum, positive, schöpferische Kräfte, wird von Schwingungen eines Bewusstseins getragen, die zur wahren Bestimmung weisen.


R.C.