Zöllner und Schmuggler · Parabel aus dem Orient · Gott finden
Zu einem Weisen kam einmal einer der arg klagte: »Ich suche nun schon so viele Jahre nach Gott und kann ihn einfach nicht finden!«
Da sah ihn der Weise freundlich an und erzählte ihm folgende Geschichte:
Es war einmal ein Mann mit Namen Nasrudin. Er ging immer hin und her über die Grenze, an verschiedenen Zollstellen, einmal mit einem Esel, manchmal aber auch mit zweien oder dreien. Auf den Eseln transportierte er immer große Lasten Stroh.
Die Zöllner wussten, dass er ein bekannter Schmuggler war, und so durchsuchten sie ihn auch immer wieder, stachen mit ihren Stöcken in die Strohballen, und einmal verbrannten sie sogar das Stroh und suchten in der Asche nach dem, was der Mann geschmuggelt haben könnte. Aber sie fanden nichts.
Nasrudin wurde so mit der Zeit immer reicher und reicher. Schließlich wurde er alt, zog in ein anderes Land und setzte sich dort zur Ruhe.
Dort begegnete ihm dann mal ein früherer Grenzwächter und der fragte ihn ganz interessiert: »Nasrudin, jetzt könnt Ihr es mir ja sagen. Was habt Ihr eigentlich immer geschmuggelt, das wir nie gefunden haben?«
Nasrudin lächelte und antwortete: »Ganz einfach … Esel!«
»Siehst du«, sagte der Weise, »so suchen manche Menschen nach Gott, und Gott ist direkt vor ihren Augen, und sie sehen und finden ihn nicht.«
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Autor: Parabel aus dem Orient
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Das Bewußtsein der Geschöpfe ist durch das Atemholen bedingt.
Zhuangzi