Rabanus Maurus und sein Wirken

Rabanus Maurus und sein Wirken im Benediktinerorden

Rabanus Maurus (auch Hrabanus, Rhabanus; *um 780 in Mainz, † 4. Februar 856 in Winkel im Rheingau) war einer der bedeutendsten Gelehrten, Abt und später Erzbischof während der sogenannten karolingischen Renaissance im 9. Jahrhundert und prägte maßgeblich die Geschichte des Benediktinerordens im deutschsprachigen Raum.

Herkunft und Eintritt in den Orden:
Rabanus entstammte dem fränkischen Adel in der Region um Mainz.

Als Kind (etwa mit 8 bis 10 Jahren) wurde er von seinen Eltern als Oblate in das Benediktinerkloster Fulda gegeben und dort erzogen, wie es für den altersmäßigen Nachwuchs in klösterlichen Kreisen üblich war.

Im Jahr 801 empfing er die Diakonatsweihe und wurde nach Tours geschickt, um bei Alkuin, einem der wichtigsten Gelehrten am Hof Karls des Großen, die Artes Liberales zu studieren. Dort erhielt er auch den Beinamen »Maurus« in Anlehnung an den Lieblingsschüler Benedikts von Nursia.

Bedeutung und Leistungen als Benediktinerabt:

  • Ab 814 war er Priester und leitete die Klosterschule in Fulda, eine der berühmtesten Bildungs- und Wissenschaftszentren des Frühmittelalters.
  • 822–842: Rabanus wurde zum Abt des Benediktinerklosters Fulda gewählt, wo er fast zwei Jahrzehnte amtierte und das Kloster zu einem der bedeutendsten kulturellen, theologischen und wirtschaftlichen Zentren des Reiches ausbaute.
  • Ausbau der Klosterbibliothek und der Klosterschule
  • Förderung von Wissenschaft, Kunst und Liturgie
  • Errichtung zahlreicher Kirchen und Kapellen (etwa 30)
  • Verbesserung der Güterverwaltung

Gelehrsamkeit und Einfluss:
Rabanus war ein äußerst produktiver Lehrer, Schriftsteller und Verfasser von Bibelkommentaren, Predigten, theologischen Traktaten und Gedichten. Seine Werke trugen wesentlich dazu bei, das Wissen der Kirche und der Antike für das Mittelalter zu bewahren und weiterzuentwickeln.

Zu seinen Schülern gehörten zahlreiche bedeutende Geistliche seiner Zeit.

847 wurde Rabanus Maurus, nach kurzer Zeit des Rückzugs, zum Erzbischof von Mainz erhoben, das damals die größte Kirchenprovinz des ostfränkischen Reiches war.

Auch als Bischof blieb er ein aktiver Gelehrter und Kirchenpolitiker, gründete Synoden und führte Reformen durch.

Vermächtnis:
Rabanus Maurus wird oft als »Lehrer Germaniens« (Praeceptor Germaniae) bezeichnet, weil er durch seine wissenschaftlichen und bildungspolitischen Leistungen das geistige Fundament für das christliche Abendland mitlegte.

Sein Gedenktag ist der 4. Februar. Er wird als Heiliger verehrt und das Kloster Fulda sowie der Benediktinerorden verdanken ihm große Impulse für Wissenschaft, Bildung und Spiritualität.

Fazit:
Rabanus Maurus prägte als Benediktinermönch, Abt und Gelehrter den Orden nachhaltig. Besonders durch seine Reformen des Klosterlebens, seine Bildungsarbeit und seine zahlreichen Schriften wurde er weit über seinen Tod hinaus zu einer zentralen Gestalt der benediktinischen und europäischen Kirchengeschichte.

Rabanus Maurus und sein Wirken im Benediktinerorden · Person

Ökumenisches Heiligenlexikon – Rabanus Marus

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