Geschenk der Feen – Fabel

Geschenk der Feen · Fabel · Gotthold Ephraim Lessing

Zu der Wiege eines jungen Prinzen, der in der Folge einer der größten Regenten seines Landes wurde, traten zwei wohltätige Feen.

»Ich schenke diesem meinem Liebling«, sagte die eine, »den scharfsichtigen Blick des Adlers, dem in seinem weiten Reich auch die kleinste Mücke nicht entgeht.«

»Das Geschenk ist sehr schön«, unterbrach sie die zweite Fee. »Der Prinz wird ein einsichtsvoller Monarch werden. Aber der Adler besitzt nicht allein Scharfsichtigkeit, die kleinsten Mücken zu bemerken, er besitzt auch eine edle Verachtung, ihnen nicht nachzujagen. Und diese nehme der Prinz von mir zum Geschenk!«

»Ich danke dir, Schwester, für diese weise Einschränkung«, versetzte die erste Fee.

»Es ist wahr; viele würden weit größere Könige gewesen sein, wenn sie sich weniger mit ihrem durchdringenden Verstand bis zu den kleinsten Angelegenheiten hätten erniedrigen wollen.«

Geschenk der Feen · Fabel · Gotthold Ephraim Lessing · Weitblick und Pedanterie

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Geschenk der Feen · Fabel · Gotthold Ephraim Lessing · Weitblick und Pedanterie · Zu der Wiege eines jungen Prinzen traten zwei wohltätige Feen.

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Autor: Gotthold Ephraim Lessing

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4


Ich bin nicht meine Gedanken, Emotionen, Sinneseindrücke und Erfahrungen. Ich bin das Leben selbst. Ich bin Raum, ich bin Bewusstsein und Jetzt.


Eckhart Tolle