Atem und bewusstes Leben

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Atem und bewusstes Leben · Symbol · Bewusstsein und Existenz

Der Atem – und der Vorgang des Atmens – kann aus biologischer, faktischer und philosophischer Perspektive betrachtet werden.

Der Atem ist zugleich physischer Lebensvorgang, chemischer Austauschprozess und ein Symbol für Bewusstsein und Existenz.

Biologische Sicht:
In der Biologie bezeichnet Atmung (lat. respiratio) den Vorgang des Gasaustauschs zwischen einem Organismus und seiner Umwelt sowie die Zellatmung im Inneren des Körpers.

Es wird unterschieden zwischen:

  • Äußerer Atmung: Aufnahme von Sauerstoff (O₂) über Lunge, Kiemen oder Körperoberfläche und Abgabe von Kohlendioxid (CO₂) an die Umgebung. Beim Menschen erfolgt dieser Gasaustausch in den Alveolen der Lunge, wo Sauerstoff ins Blut übertritt und an Hämoglobin gebunden transportiert wird.
  • ​Innerer Atmung (Zellatmung): chemische Prozesse in den Mitochondrien, bei denen Sauerstoff Glukose oxidiert und Energie in Form von ATP freigesetzt wird. Als Nebenprodukt entsteht CO₂, das über das Blut zurück zur Lunge transportiert und ausgeatmet wird.

Aber auch andere Lebewesen atmen – Tiere mittels Kiemen oder Tracheen, Pflanzen über Stomata (Spaltöffnungen), und Mikroorganismen oft durch die Zellmembran. Manche Bakterien betreiben anaerobe Atmung, bei der statt Sauerstoff andere Moleküle (z. B. Nitrat oder Sulfat) als Elektronenakzeptoren dienen.

Faktische und physiologische Dimension:

  • Atmung verbindet Körperfunktionen und Bewusstsein. Sie ist die einzige autonome Funktion, die willentlich beeinflusst werden kann – etwa durch Meditation oder sportliche Leistung.
  • Chemorezeptoren im Hirnstamm regulieren Atemfrequenz und -tiefe, um den pH-Wert des Blutes stabil zu halten. Ein Anstieg von CO₂ senkt den pH-Wert (macht das Blut saurer), was wiederum eine schnellere Atmung auslöst, um CO₂ abzugeben.​
  • Aktuelle Forschung zeigt zudem, dass jeder Mensch ein einzigartiges Atemmuster besitzt, quasi einen »Atem-Fingerabdruck«, der Aufschluss über psychische Zustände und Körpermerkmale geben kann.

​Philosophische Sicht:

Philosophisch betrachtet ist der Atem Symbol und Medium der Verbindung zwischen Individuum und Welt. Jeder Atemzug vollzieht einen unaufhörlichen Austausch: Man nimmt die Welt in Form von Luft in sich auf und gibt sie verändert wieder zurück.

Der Atem steht für Lebendigkeit, Geist und Bewusstsein – im Griechischen pneuma, im Lateinischen spiritus oder im Hebräischen ruach, jeweils Begriffe, die zugleich Luft, Hauch und Geist bedeuten. In der Philosophie und Mystik wird Atmen als Urerfahrung der Existenz verstanden: Der Mensch tritt mit jedem Atemzug in Beziehung zu Welt, Natur und sich selbst.

Der Atem ist biologisch ein Mechanismus, faktisch ein Informations- und Regulationssystem des Körpers, und philosophisch das Sinnbild des Lebendigseins und Gegenwärtigseins.

Zur Anwendung:
Ich atme ein und aus und weiß, dass ich atme. Meistens mache mir darüber keine Gedanken- Es funktioniert einfach automatisch. Dabei sollte ich mir aber Gedanken machen, dass jeder Atemzug etwas von der äußeren Welt in mich hinein aufnimmt und auch wieder etwas von mir in diese Welt zurück gibt.

Ich atme wie jedes lebendige Wesen in dieser Welt auch. Die Pflanzen atmen den Sauerstoff aus, den ich einatme, und das Kohlendioxid, das ich ausatme, atmen die Pflanzen wieder ein.

Meinen Atem teile ich mit anderen Menschen, mit Tieren und mit Pflanzen. Das Leben atmet seit Urzeiten und ich bin Teil dieses Lebens. Jeder Atemzug verändert mich selbst und die Welt und nichts bleibt wie es ist und nichts lässt sich festhalten.

Leben ist eine unaufhörliche Veränderung.

Atem und bewusstes Leben · Symbol · Bewusstsein und Existenz


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