Schwein und Eiche

Schwein und Eiche · Lessing · Hoffnung und Erwartung

Ein gefräßiges Schwein mästete sich unter einer hohen Eiche mit den herab gefallenen Früchten. Indem es die eine Eichel zerbiss, verschluckte es bereits eine andere mit den Augen.

»Undankbares Vieh!« rief ihr da der Eichbaum zu. »Du ernährst dich von meinen Früchten, ohne auch nur einen einzigen dankbaren Blick auf mich zu werfen.«

Das Schwein hielt einen Augenblick inne und grunzte sodann zur Antwort: »Meine dankbaren Blicke sollten nicht ausbleiben, wenn ich nur wüsste, dass du deine Eicheln meinetwegen hättest fallen lassen.«

Lehre: Die Fabel lehrt, dass Erwartungen, die wir in unserem Leben erhoff(t)en, nicht immer mit dem Erlebten übereinstimmen müssen.

Schwein und Eiche · Gotthold Ephraim Lessing · Hoffnung und Erwartung · Fabel

Schwein und Eiche · AVENTIN Storys

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URL: https://aventin.de/schwein-und-eiche-lessing/

Autor: Gotthold Ephraim Lessing

Bewertung des Redakteurs:
4

Denke an etwas, was du täglich machst, wie zum Beispiel eine Tür mit einem Schlüssel aufsperren. Wenn du beim nächsten Mal einen Schlüssel ins Schloss steckst, spüre dabei den Mechanismus dieser ganzen Aktion sowie die Zusammenarbeit mit deinem Körper. Beachte dabei auch, was du in dem Moment, wenn du die Töre öffnest, empfindest und wohin dich diese Tür führt.

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